Dani Gebert. Autor
Historische Geschichten aus der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Die Geschichte der Schweiz

- Kanton Basel Stadt & Basel Landschaft -

 

WAPPEN KANTON BASEL-STADT & BASEL-LANDSCHAFT:

Das Wappenbild, der Baselstab, geht auf den Krummstab (das Symbol der bischöflichen Herrschaft) zurück.


Den ältesten Beleg für den Krummstab als heraldisches Zeichen der Bischöfe von Basel liefert uns eine Münze: auf einem Dünnpfennig, der 1072 - 1133 geprägt wurde, ist ein Krummstab zu sehen.


Auf einem zwischen 1249-1262 geprägten Pfennig lässt der Schaft der beiden Bischofstäbe mit der deutlich geformten Spitze bereits den späteren dreispitzigen Fuss erahnen. 1327 taucht dieser erstmals in einem Siegel der bischöflich-baslerischen Stadt Laufen auf.

Eine These besagt, dass der Baselstab „die heraldische Stilisierung des Bischofstabes mit Pannisellus“ darstelle. Der Pannisellus, auch Velum genannt, war ein am Bischofs- und Abtstäben vom 12. - 16. Jahrhundert befestigtes Fähnchen.


In der Zürcher Wappenrolle um 1340 ist der Bischof von Basel mit einem weissen Banner, darin ein roter Krummstab mit kleiner schwarzer Fussspitze, vertreten, womit wir dem ersten farbigen Beleg für den bischöflichen Stab begegnen.


Vor 1385 stand der rote Bischofsstab sowohl für die Stadt als auch für das Bistum Basel. Im frühen 15. Jahrhundert wurde im Gegensatz zum Wappen des Fürstbistums Basel, das den Bischofsstab in rot auf silbernem Grund zeigte, das Wappen der Stadt Basel geschaffen, identisch mit dem Wappen des heutigen Halbkantons Basel-Stadt. Nachdem das Fürstbistum 1792 untergegangen war, wurde das bischöfliche Wappen nicht mehr verwendet.


Bei der Separation des Kantons Basel-Landschaft von der Stadt im Jahr 1832 musste man sich über ein neues Wappen Gedanken machen. 1834 wurde das Wappen der Stadt Liestal (Hauptstadt von Basel-Land) als Kantonswappen übernommen, jedoch ohne die dicke rote Bordüre (Schildrand). Seit 1834 wurde das Kantonswappen nicht mehr abgeändert und wurde im Jahr 1947 offiziell anerkannt. Die Herkunft der Krabben (Tupfen am Knauf) ist unklar.


BILD: Links: Wappen Kanton Basel-Stadt (schwarzer Krummstab), Rechts: Wappen Kanton Basel-Landschaft (roter Krummstab).


Bildquelle: Wikipedia


Textquelle: Wikipedia / Buch: „Wappen und Fahnen der Schweiz“, Louis Mühlemann, Reich Verlag

DIE BÖSE FASNACHT IN BASEL 1376:

Am Dienstag 26. Februar 1376 vor Aschermittwoch hielt der 25-jährige Reichsvogt von Basel, Herzog Leopold III. von Habsburg mit zahlreichen Anhängern ein Turnier beim Grossbasler Münster ab, nachdem sich in Kleinbasel kein geeigneter Platz für diese traditionelle fasnächtliche Veranstaltung finden ließ.

 

Während des Turniers gerieten die Ritter mit ihren Pferden mehrmals in die Zuschauer & warfen ihre Speere leichtsinnig ins Publikum. Dieser Übermut der Ritterschaft reizte die aufgebrachten Bürger derart, dass es zu Tumulten kam.

 

Die angestachelte Menge eilte zu den Zunfthäusern, bewaffnete sich

 & griffen danach die Habsburger Gesellschaft an. Mehrere Angehörige des Adels wurden getötet. Ein Grossteil der Ritterschaft floh in den Eptingerhof an der Rittergasse. Herzog Leopold konnte nur knapp in einem Kahn nach Kleinbasel fliehen, während gut Fünfzig Adelige kurzfristig in die Gewalt der Bürger kam.

 

Basler Ratsherren beruhigten die Menge & beendeten den Aufruhr bevor weitere Adlige zu Schaden kamen. Das Heikle war nicht die Tatsache, dass Menschen zu Tode kamen, sondern, dass gemeine Bürger und Zünftige es gewagt hatten, den hohen Adel bewaffnet herauszufordern. Der Ausgang der Ausschreitungen war für Herzog Leopold eine tiefe Verletzung des adeligen Standesbewusstseins.

 

Der städtische Rat erklärte «fremdes Volk und böse Buben» verantwortlich & liess zwölf angebliche Rädelsführer auf dem heutigen Marktplatz enthaupten. Der Herzog ergriff jedoch die Gelegenheit, die Bürgerschaft insgesamt zur Verantwortung zu ziehen & schaffte es auf sein Drängen hin, dass der König die Reichsacht über Basel verhängte & so von der Aussenwelt abgeschnitten wurde.

 

Das Abkommen vom 9. Juli 1376 in Hall in Tirol zwischen Stadt & Herzog legte den Streit bei, fiel aber höchst ungünstig für Basel aus. Es musste Leopold von nun an Dienstfolge wie andere habsburgische Städte leisten & einen Schadenersatz von 8’000 Gulden zahlen.

 

BILD: Leopold III. von Habsburg flüchtet mit gepanzertem Pferd über die Turnierschranken.

 

Quelle: Wikipedia / Altbasel. ch / Buch: „13 wahre Geschichten“ von Alex Capus

 

Bildquelle: gemaeldeundgrafik. de, Anton Ziegler Wien 1837

DER TIERPROZESS IN BASEL 1474:

Anno 1474 wird berichtet, dass in Basel ein Hahn hingerichtet worden sei, weil er ein Basiliskenei gelegt habe.

 

Basilisken wurden oft als mystische Mischwesen halb Hahn, halb Schlange dargestellt. Die Furcht über dieses Wesen war gross. Ein blosser Blick des Basilisken sei tödlich. Der Stahl der Augen sei so scharf, dass selbst das härteste Gestein zersprenge. Sein Atem pures Gift. Gebüsch und Gras über welches er hinwegschreite, sofort verdorre. Als Beispiel für die Kraft seines innewohnenden Giftes gab man an, dass, wenn einer zu Pferd ein solches Wesen mit einer Lanze durchstäche, tot zu Boden stürze. Augenblicklich zucke das Basilisken-Gift durch Lanze, Reiter und Ross und töte auf der Stelle beide.

Um einen Basilisken zu töten gab es nur ein Mittel: Man musste ihm einen Spiegel vorhalten, damit er sich selbst erblickt. Geschah dies, so fiel er sofort tot um.

 

Der Basler Kaplan Johannes Knebel, welcher damals selbst in Basel lebte berichtete, dass im Jahr 1474, am Donnerstag, dem 4. August, in der Stadt Basel ein 11-jähriger Hahn ein langes Ei legte, was unnatürlich war. Der Hahn wurde, zusammen mit dem Ei der Stadtwache abgeliefert. Der seltene Vorfall versetzte die Menschen in hellen Schrecken, glaubten sie doch fest daran, dass aus einem solchen Hahnenei ein Basilisk krieche. Sofort wurde der Hahn und sein Ei unter Beisein von viel Volk in einem ordentlichen Prozess zum Tode verurteilt. Der Henker schnitt dem Tier zuerst den Kopf ab und öffnete danach dessen Körper. Zwei weitere längliche Eier wurden gefunden. Das tote Tier und dessen Eier wurden anschliessend auf dem Kohlenberg in Basel öffentlich in Anwesenheit von vielen Frauen und Männern verbrannt.

 

Wie eine alte Chronik berichtet, soll bei der Gründung der Stadt Basel ein Basilisk in einer Höhle beim jetzigen Gerberbrunnen gewohnt haben und so zu seinen Wappenehren gekommen sein.

 

Der Basilisk ist heute aus dem Basler Stadtbild kaum mehr wegzudenken.

 

BILD: Schild der Stadt Basel mit einem Basilisken als Schildhalter, Holzschnitt des Meisters DS (vermutlich Daniel Schwegler).

 

Bildquelle: Wikipedia

 

Textquelle: Wikipedia / basilisk-basel .ch

 

BASELS EINTRITT IN DIE EIDGENOSSENSCHAFT 1501:

Am 13. Juli 1501 tritt Basel als elfter Ort der Eidgenossenschaft bei. Eine Basler Chronik schildert den Anlaß wie folgt:

»Als man zählt 1501 Jahre am Tage des heiligen Kaisers Heinrich
[Nebst der Jungfrau Maria wird in Basel seit dem 13. Jahrhundert auch
Kaiser Heinrich II. als Schutzpatron verehrt] hat die Stadt Basel angeordnet, ein Hochamt im Münster abzuhalten, dem allmächtigen Gott zu Lob und Ehre. Und es waren dabei die Boten aller Eidgenossen, desgleichen die Räte, der neue und der alte, der Stadt Basel. Dann gingen die Eidgenossen mit den Räten hinunter auf den Kornmarkt [Der Kornmarkt, heute Marktplatz, lag vor dem Rathaus und bildete den Schauplatz für öffentliche Versammlungen] auf eine Tribüne, die reichte vom Zunfthaus der Weinleuten bis an das Haus zum Hasen und zum Kornmarkt bis zum Gräblein. Darauf standen die Eidgenossen und die Räte von Basel. Und auf dem Marktplatz stand das breite Volk und die Bürgerssöhne, die über 14 Jahre alt waren, und aus den Ämtern [das heißt aus den in Ämter gegliederten Untertanengebieten] die Vögte, Amtleute und Pfleger etc.
Und so wurde der Bundesbrief verlesen, und die Stadt Basel schwor den Eidgenossen, diesen ewigen Bund zu halten. Und nahm der Bürgermeister von Zürich, hieß Heinrich Rösch, ihnen den Eid ab. Als nun die Stadt Basel geschworen hatte, da nahm der Statthalter Junker Peter Offenburg den Eidgenossen den Eid ab, den auch sie schworen. Und als auf beiden Seiten geschworen war, da fing man zu läuten mit der Ratsglocke und mit allen Glocken in der Stadt, in allen Kirchen und Klöstern, und aus Freude läutete man überall.
Also führte man die eidgenössischen Gesandten zum Brunnen und beide Räte von Basel, und aßen sie miteinander zum Imbiß und zu Nacht mit großer Freude.
Und nahm man von niemandem ein Zehrgeld. Der Rat von Basel bezahlte alles.«


BILD: Die Beschwörung des Basler Bundes, 13. Juli 1501


Bildquelle:  Luzern, Korporation Luzern, S 23 fol., p. 427 - Eidgenössische Chronik des Luzerners Diebold Schilling (Luzerner Schilling) (https://www.e-codices.ch/de/list/one/kol/S0023-2)


Textquelle: Buch: 1291 - Der ewige Bund / S.94 / Werner Meyer / 1994

 
 
 
 
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