Die Geschichte der Schweiz
WAPPEN KANTON GENF:
Das Wappen des Kantons und der Stadt Genf zeigen in der linken Hälfte auf gelben Hintergrund einen halben schwarzen Adler mit, in rot, Krone, Schnabel, Zunge und Klauen, und in der rechten Hälfte einen gelben Schlüssel auf roten Hintergrund.
Die Fahne sowie das Wappen vereinen die Symbole des Heiligen Römischen Reichs (der Reichsadler mit gekröntem Haupt) und des Fürstbischofs (der Petrusschlüssel aus dem Wappen des Domkapitels von St. Peter).
Genf war seit dem 11. Jahrhundert Teil des Heiligen Römischen Reichs und wurde als reichsunmittelbare Stadt vom Bischof von Genf regiert. Dieser hat nach und nach am 1387 den Genfer Bürgern verschiedene Freiheiten gewährt. Obwohl Genf bereits zu dieser Zeit ein Wappen geführt haben muß, ist ein solches nirgends belegt. Chronisten des 16. und 17. Jahrhunderts haben behauptet, Genf hätte anfänglich eine Sonne im Wappen geführt, nach anderen Geschichtsschreibern wäre es ein Kreuz gewesen.
Übrigens:
Genf besitzt neben dem Kantonswappen auch ein Wappen mit Wahlspruch. Das «Adler und Schlüssel»-Motiv stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Sonne mit dem Monogramm IHΣ (Das Nomen sacrum IHS leitet sich von den ersten drei Buchstaben des Namens Jesu in griechischen Großbuchstaben ab, Ι Η Σ Ο Υ Σ, wobei das Sigma durch ein lateinisches S ersetzt ist.) wurde dem Wappen im 16. Jahrhundert beigefügt. Damals wurde eine runde Sonne gezeigt. Erst seit dem 19. Jahrhundert ist der Schild mit einer halben Sonne gekrönt.
Im 15. Jahrhundert gab es bereits die Devise «Post tenebras spero lucem» (deutsch: Nach der Finsternis, hoffe ich das Licht). Diese ist ein Bibelzitat aus der Vulgata (Ijob 17,12 VUL), das «Nach der Not hoffe ich auf bessere Zeiten» bedeuten kann.
Die jetzige kürzere Devise – «Post tenebras lux» – stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, also kurz nach der Reformation in Genf im Jahr 1536. Sie wird meist gedeutet als: «nach der Finsternis des Katholizismus, die neue Erkenntnis (dank der Reformation)».
BILD: Wappen Kanton Genf
Bildquelle: Wikipedia
Textquelle: Buch: «Wappen und Fahnen der Schweiz» von Louis Mühlemann, Reich Verlag Luzern / Wikipedia