Die Geschichte der Schweiz
WAPPEN KANTON URI:
Das Wappen des Kantons Uri stellt einen schwarzen Kopf eines Auerochsen mit ausgestreckter roter Zunge und rotem Nasenring auf gelbem (heraldisch: goldenem) Grund dar. Er wird auch als «Uristier» bezeichnet.
Das markante Wappenbild geht in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück und wird als redendes Wappen bezeichnet. Schon damals weisen die Siegel der Talschaft Uri den Stierkopf auf.
Bezüglich des Ursprungs des Stier-Wappens besteht die Legende, dass der Kopf den eines «Ures» (wilden Stieres) darstelle, welchen die ersten alemannischen Ansiedler deshalb wählten, weil sie ihr Land als «ur» (wildes / Wildnis) in Besitz genommen hatten. Die Runenbezeichnung der Alemannen für das Wort Auerochse (Urochs / Bos primigenius) ist ebenfalls «Ur».
TELLDENKMAL IN ALTDORF
Das wohl bekannteste Telldenkmal steht vor dem „Türmli“ auf dem Rathausplatz von Altdorf im Kanton Uri.
Das „Türmli“ selber zählt in der Mauersubstanz seines Schafts zu den ältesten Bauwerken Altdorfs. Der erste Turm wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut und besass zwei Stockwerke. Während den gut nächsten dreihundert Jahren kamen noch ein drittes, viertes, fünftes und sechstes Obergeschoss dazu.
1888 setzte die Regierung eine 15-köpfige Kommission unter der Leitung von Landammann und Ständerat Gustav Muheim ein: Sie erhielt den Auftrag, Vorschläge zur Errichtung eines monumentalen Telldenkmals auszuarbeiten. Wo das Denkmal stehen sollte, war anfänglich noch offen. Allmählich kristallisierte sich der Rathausplatz als idealer Standort heraus. Und bald war klar, dass das Denkmal nicht frei zu stehen kommen sollte, sondern an der nordwestlichen Wand des Türmli. Der Bund zahlte nicht nur die Hälfte der Kosten für das 1895 von Richard Kissling geschaffene Telldenkmal. Er war auch bereit, sich mit 50 Prozent an den Kosten der Restaurierung des Türmli zu beteiligen.
Die Bemalung hinter dem zu errichtenden Telldenkmal sollte Bürglen - die Heimat Tells - zeigen und damit die Bronzefigur ergänzen sollte. Den Auftrag dazu erhielt der Basler Künstler Hans Sandreuter. Der von ihm eingereichte Bildentwurf vermochte die regierungsrätliche Denkmalkommission nicht vollends zu überzeugen. Da Sandreuter jedoch nicht zu Änderungen bereit war, erhielt schliesslich der ebenfalls aus Basel stammende Christian Schmidt den Auftrag zur Bildausführung.
Die Bronzestatue von Richard Kissling wurde dann am 28. August 1895 eingeweiht.
Sie zeigt den schweizerischen Nationalhelden mit geschulterter Armbrust begleitet von seinem Sohn Walter.
Auf dem Sockel steht das traditionelle Datum des Rütlischwurs,
(8. November) 1307.
Hinter den zwei Statuen ist auf einer grossen Bronzeplatte folgende Inschrift angebracht:
»Erzæhlen Wird Man Von Dem Schützen Tell
So Lang Die Berge Steh'n Auf Ihrem Grunde.«
BILD: Telldenkmal in Altdorf, Kanton Uri
Bildquelle Wikipedia
WILHELM TELL:
Wilhelm Tell ist eine der meist umstrittenen Figuren in der Geschichte der Schweiz. Zahllose Mythen, Legenden und Erzählungen ranken sich um diesen Mann.
Erstmals taucht Tell 1472 im »Weissen Buch von Sarnen« als «Thall» auf, ebenfalls im «Tellenlied» von 1477 einem Kriegslied aus der Zeit der Burgunderkriege. Ein weiteres Mal als Tell 1570 in Aegidus Tschudis Buch «Chronicon Helveticum». Mit dem Drama «Wilhelm Tell» von Friedrich Schiller wurde Tell ab 1804 Weltbekannt.
Laut der Legende gilt Tell als Haupturheber der Schweizer Befreiungssage und Stifter des gegen habsburgische Herrschaft gerichteten Bundes der Eidgenossen.
In der Hohlen Gasse bei Küssnacht am Rigi (Kanton Schwyz) erschoss Tell den hohen habsburgischen Staatsbeamten und Vogt über Uri und Schwyz, Hermann Gessler mit einem Pfeil aus seiner Armbrust, was der Beginn des Aufstandes der Eidgenossen einläutete.
Auch soll er 1315 in der Schlacht am Morgarten mitgekämpft haben und wohnhaft in
Bürglen im Schächental (Kanton Uri) gewesen sein. Soweit die Legende.
Auch über seinen genauen Tod wird wild spekuliert. So soll er 1354 im hohen Alter im Schächenbach beim Versuch ein Kind vor dem Ertrinken zu retten, selber en Tod gefunden haben.
Andere Quelle erzählen auch von einem Tell, der nach dem Apfelschuss zwar nach Flüelen in den Hafen gebracht wurde, dort aber nicht aufs Schiff gebracht, sondern von Gesslers Soldaten ertränkt worden war.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts gilt Tell als der Nationalheld der Schweiz.
BILD: Robert Freytag als Wilhelm Tell, aus dem gleichnamigen Film „Wilhelm Tell – Burg in Flammen“ von 1960.
Bildquelle: Wikipedia
Textquelle: Wikipedia / Historisches Lexikon der Schweiz / Ur. ch
LANDESSIEGEL URI 1249:
Das erste Mal, dass ein Siegel für Uri erwähnt wird, ist in einer Urkunde vom 24. August 1243, die sowohl das Gotteshause Luzern als auch das Land Uri besiegelte. Bedauerlicherweise ist das Siegel heute nicht mehr vorhanden. Es ist jedoch durchaus möglich, dass es, ähnlich wie das Banner, bereits kurz nach der Verleihung der Reichsunmittelbarkeit durch König Heinrich VII. aus der Dynastie der Staufer am 26. Mai 1231 angefertigt wurde, da dies die Voraussetzung für die Siegelfähigkeit schuf.
Dieses Siegel, welches die Form eines dreieckigen Schildes hat, ist in keinem vollständigen Exemplar mehr erhalten. Es existiert nur noch in einem fragmentarischen Zustand an einer Urkunde vom 18. November 1249, wie auf dem Bild zu sehen ist.
Aus den noch erkennbaren Buchstaben ...ILL...VAL...AN... läßt sich die Umschrift «SIGILLVM VALLIS VRANIE» (Siegel des Tales Uri) mit Sicherheit rekonstruieren. Das Wappen zeigt den zur Seite gewandten Kopf eines Stiers, durch dessen Nüstern ein Ring gezogen ist. Dieser Kopf stellt einen Ur (Auerochse, Ur-Stier, Wilder Stier) dar, ein Tier, das von den ersten alemannischen Bewohnern gewählt wurde, weil sie ihr Land «Ur» nannten, was «wild» bedeutet.
Was den Ring in der Nase betrifft, so soll dieser nach einer alten Sage das Ehrenzeichen eines Papstes sein, weil sie sowohl die Wildheit des Landes durch Urbarmachung, als auch die Rohheit ihrer Sitten durch die Annahme des Christentums besiegt hätten.
BILD: Ältestes Landessiegel Uris von 1249
Bildquelle: Buch «Wappen und Fahnen der Schweiz» von Louis Mühlemann, Reich Verlag
Textquelle: Buch «Wappen und Fahnen der Schweiz» von Louis Mühlemann, Reich Verlag / «Die Siegel der Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden» Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 9 (1853-1856)